Sonntagvormittag – ein warmer Herbsttag im Rhein-Sieg-Kreis. Zwölf Piraten sitzen für den Kreisparteitag 2017 im Bornheimer Rathaus und kratzen Kreuze auf ihre Wahlzettel, die über die personelle Neubesetzung des Vorstandes für das nächste Jahr entscheiden. Schon im Vorfeld hatte sich eine (fast) komplette Neubesetzung des bisherigen Vorstandes
angekündigt, die bisherigen Vorsitzenden können mit ihrer Entlastung auf vier anstrengende Jahre zurückblicken und stellten sich nicht mehr zur Wahl.
Auch wenn der geschiedene Vorstand eine hervorragende, harte Arbeit geleistet hat: Neben der veränderten, eigenen Situation war vor allem auch innerhalb des Vorstandes der Wunsch gewachsen, mit einer Neubesetzung einen frischen Wind in die Vorstands-Etagen zu bekommen. Eine schwindende Anzahl an aktiven Mitgliedern, engere Finanzrahmen und die wachsende Breite des eigenen, politischen Forderung-Kataloges, hat die innerparteiliche Arbeit in den letzten Jahren verändert, wofür neue Ideen und Impulse gebraucht werden. Gewählt wurden:
- Bastian Fastnacht (31) zum Vorsitzenden, frisch gebackener Grundschullehrer an einer der vielen Schulen im Rhein-Sieg-Kreis und gebürtiger Alfterer.
- Moritz Kemp (28) zum stellvertredenden Vorsitzenden, Student der Informatik mit dem Masterabschluss in Sichtweite und gebürtiger Bonner.
- Wolf Roth (61) als Schatzmeister, der dieses Amt bereits seit Gründung des Kreisverbandes ausübt, als Berater Unternehmer zu Fremdmitteln verhilft und gebürtiger Kölner ist.
- Jürgen Weiler (65), freiberuflich tätiger Beratender Ingenieur, als Beisitzer.
- Harry Kachru (34), Biologe, Lehrer für medizinische Fächer in der Pflege Ausbildung, geboren in Bonn und aufgewachsen in Sankt Augustin, als Beisitzer

Neue Ideen und Ziele sind noch abzustecken, denn Piraten-Vorstände übernehmen verwaltende Aufgaben und keine politische Führung. Deshalb sind gemeinsame Ziele und Veränderungen gemeinsam mit der Basis abzustimmen.
Aber eine Tendenz zeichnete sich bereits auf dem Kreisparteitag ab: Das Ziel, einen Umgang mit den sinkenden, aktiven Mitarbeit zu finden. Dies kann in der Etablierung effektiverer Werkzeuge beispielsweise zur Kommunikation münden, könnte aber auch bedeuten, dass bestehende Strukturen aufgelöst und neu organisiert werden, wenn damit andere, wichtigere Strukturen gestärkt werden können. Eine Herausforderung des Vorstandes wird dabei sein, die oben erwähnte politische Führung nicht zugunsten von mehr Effizienz anzunehmen, sondern den Prinzipien der Mitmach-Partei und der Transparenz weiterhin treu zu bleiben.
Schlussendlich: Die Themen der Piratenpartei sind auch für den Rhein-Sieg-Kreis noch nie so aktuell gewesen wie heute. Gerade auch die noch vor der Bundestagswahl geführte Debatte um eine unsichere Übermittlung von Wahlergebnissen, der stark gewachsene Einfluss von Fake-News in den sozialen Medien und die noch fehlende Debatte, um die Folgen der Digitalisierung in der Gesellschaft zeigen, dass die Piratenpartei im Rhein-Sieg-Kreis als Partei wichtig ist, um diese Themen auf die politische Tagesordnung zu setzen
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