Generationspolitik

Präambel

Diesen Weg in der Generationenpolitik werden wir einschlagen:

  • Förderung von kreisweiten Generationenhäusern statt Abbau von Einrichtungen
  • Wir fordern den Stopp des Ausverkaufs von Kreiseigenen Einrichtungen
  • Stärkung der Seniorenvertretung im Kreis.

Die Generationspolitik ist ein Schwerpunkt unserer Kommunalpolitik. Unter Generationspolitik verstehen wir sämtliche Maßnahmen, die sich auf das Zusammenleben und die gemeinsame Entwicklung der unterschiedlichen Generationen auswirken. Man kann keine nachhaltige Politik nur für die Jugend, Familien oder Senioren machen, ohne die Bedürfnisse der jeweils anderen zu berücksichtigen.
Daher sehen wir es als unser Ziel, die einzelnen Bereiche in dem gemeinsamen Feld der Generationspolitik zu vereinen. Jedes dieser unterschiedlichen Felder hat zwar seine eigenen Schwerpunkte, jedoch haben sie alle das gleiche Ziel: Stärkung der Gemeinschaft, Möglichkeit der Teilhabe für jeden Bürger und eine friedliche Gesellschaft.

Jugendpolitik

Mit unserer Jugendpolitik unterstreichen wir eines der Kernthemen der Piratenpartei Rhein-Sieg: die politische Beteiligung aller Bürger unabhängig ihres Alters.

Die politische Beteiligung muss schon in der Jugend mit einer demokratischen Erziehung beginnen. Durch die Einbindung der Jugend in die politische Umgebung kann ein wesentlich höheres Verständnis und Engagement für politische Prozesse erzielt werden. Aus diesem Grund setzen wir uns für die Einrichtung von Kinder- und Jugendparlamenten in allen Städten und Gemeinden ein, sowie für die Selbstverwaltung von Schulen durch Schulparlamente. Nur die bestmögliche Entwicklung unserer Kinder kann den Erhalt einer in Eigenverantwortung lebenden Gesellschaft garantieren, die das Fundament unseres demokratischen Staates ist.

Trotz der Ganztagsbetreuungsangebote in den Schulen sollte es nicht alleinige Aufgabe des Staates sein, die nachschulische Erziehung unserer Kinder zu übernehmen. Gerade in diesem Bereich garantieren freie Träger den Erhalt des individuellen Angebotes der Freizeit und Lehrangebote für Jugendliche. Dieses Angebot der verschiedenen Träger mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten muss in unserer vielfältigen Bildungslandschaft erhalten bleiben.

Auch in der Freizeitgestaltung müssen neue Impulse gesetzt werden. Gerade in diesem Bereich wurde in den letzten Jahren unverhältnismäßig stark der Rotstift angesetzt. Die integrative Wirkung von Jugendfreizeiteinrichtungen konnte in vielen Studien bestätigt werden, die aktuellen Einsparungen sind hier der falsche Weg und führen an anderer Stelle zu enormen Problemen und Mehrkosten. Hier fordern wir eine 180 Grad-Wendung.

Die Wiedereröffnung von Jugendfreizeitanlagen und die stärkere Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen sind ein wichtiger Schritt. Dies darf nicht an Parteigrenzen scheitern. Es kann nicht sein, dass eine effektive Jugendarbeit nicht realisiert werden kann, weil die etablierten Parteien eine Zusammenarbeit verweigern. Besonders in Anbetracht der zukünftig angespannten Haushaltsjahre, müssen kreative Lösungen und ein Höchstmaß an kommunaler Zusammenarbeit auf allen Ebenen angestrebt werden. Förderungen müssen stärker nachfrageorientiert ausgerichtet werden und nicht mehr am Bedarf vorbei. Insbesondere muss hier auf die Feriengestaltung geachtet werden.

Familienpolitik

Die Familienpolitik muss wieder an die aktuellen Gegebenheiten einer modernen Familie angepasst werden, und zwar in allen ihren großstädtischen Facetten.

Im Rhein-Sieg-Kreis besteht zudem die Herausforderung, die auch an andere moderne Kreise gestellt wird: dass wir die Familie auch international betrachten und diesem Sachverhalt in unseren Konzepten Beachtung schenken müssen.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss weiter gefördert und aktiv durch den Kreis und seine Organe unterstützt werden. Die flexible Kinderbetreuung ist nur eine Möglichkeit, die wir deshalb für den Rhein-Sieg-Kreis fordern.
Frei nach unserem Motto, dass jeder Mensch sich frei entwickeln soll, setzt dieser Ansatz auch schon bei unseren Kleinsten an, denn Schule ist schon lange nicht mehr nur Schreiben, Lesen und Rechnen. Wir fordern daher ein Höchstmaß an Übersichtlichkeit und Transparenz für alle Eltern: sämtliche Informationen über die jeweiligen Einrichtungen müssen bereit gestellt werden und vergleichbar sein, damit diese die optimale Förderung für ihre Kinder wählen können.
Dadurch wird auch der Wettbewerb zwischen den einzelnen Einrichtungen und Trägern gefördert und das führt langfristig zu einer höheren Vielfalt bei den einzelnen Angeboten. Wir sind gegen die Überführung von Kindertagesstätten in andere Trägerschaft um Kosten in den Gemeindehaushalten zu sparen, jedoch unterstützen wir den Betrieb von privaten Einrichtungen. Wir setzen uns für die Einführung einheitlicher und kontrollierbarer Qualitätsmerkmale für diese Einrichtungen ein.

Seniorenpolitik

Mit unserer Seniorenpolitik unterstreichen wir das Konzept der selbstbestimmten Lebensweise. Jeder Mensch sollte, solange er in der Lage ist, sich selber versorgen zu können, dieses auch dürfen.
Mit dieser Grundeinstellung haben wir folgende Grundpfeiler in unserer Seniorenpolitik:

  • Orts- und Entwicklungsplanung
  • Wohnen zu Hause
  • Förderung von präventiven Angeboten
  • Beratung und Information
  • gesellschaftliche Teilhabe
  • Betreuung und Pflege
  • kompetente Kontrolle von Pflegeeinrichtungen
  • bessere soziale Betreuung

Zudem streben wir die Stärkung der Seniorenvertretung im Kreis an, damit sie mehr für die Seniorinnen und Senioren im Rhein-Sieg-Kreis tätig sein können. Die Seniorinnen und Senioren im Rhein-Sieg-Kreis brauchen ein stärkeres Mitspracherecht in der Kommunalpolitik.

Ein weiterer Punkt, für den wir uns in unserer Generationenpolitik einsetzen, ist die Förderung von Generationenhäusern. Diese Einrichtungen sollen nicht zusätzlich im Kreis entstehen, sondern in das bereits bestehende Angebot integriert werden.

Die soziale Interaktion, die in Pflegeeinrichtungen viel zu kurz kommt, kann so im Rahmen von Erfahrungsaustausch-Programmen wesentlich verbessert werden. Dazu sollen verstärkt Kontakte zwischen Schulen und Pflegeeinrichtungen geknüpft und ausgebaut werden, mit denen bereits bestehende Barrieren abgebaut und künftig sogar vermieden werden können.

Dies hätte nicht nur auf die Pflegebedürftigen, sondern auch auf die Jugendlichen positive Effekte, da so Erfahrungen ausgetauscht, Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut und soziale Kompetenzen vermittelt werden können.

Die in den letzten Jahren immer schlechter besuchten Jugendfreizeitheime könnte man in Einzelfällen zu solchen Begegnungstätten umfunktionieren.

Leider wurden die Generationen in der Politik viel zu lange voneinander getrennt, aber als EINE Gesellschaft müssen wir, um ein intaktes Gemeinwesen zu erhalten, dieser unnatürlichen Trennung geschlossen entgegenwirken.