Rhein-Sieg Kreis , 18.11.2015
Wie die Kreisverwaltung im öffentlichen Teil der Sitzung des Jugendhilfeausschuss des Rhein-Sieg-Kreis am 17.11.2015 mitteilte, wird der vor 7 Monaten nach Kirgisistan verbrachte 14-jährige Jugendliche noch in dieser Woche nach Deutschland zurückkehren. Eine erneute Diagnostik ist vorgesehen, um das weitere Vorgehen planen zu können. Die Kreisverwaltung teilte weiter mit, dass die Rückkehr nichts mit der aktuellen Sicherheitslage in dem 7000 KM entfernten Land zu tun habe.

Dazu Frank Kemper, Kreistagsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE: „ Wir freuen uns, dass das Kreisjugendamt endlich ein Einsehen hatte und der Junge nun die Chance auf einen Neustart bekommen soll. Seit Bekanntwerden der Auslandsunterbringung haben wir diese deutlich kritisiert. Zum einen wegen der prekären Sicherheitslage in dem zentralasiatischen Land, zum anderen aber auch, weil über diese Entfernung keine ausreichende Möglichkeit einer Kontrolle und Begleitung der Maßnahmen besteht.“

In derselben Sitzung des Jugendhilfeausschuss war auch Gerhard Lichtenberger, Geschäftsführer der Life Jugendhilfe GmbH, anwesend. Die Life Jugendhilfe GmbH ist Träger der umstrittenen Maßnahme in Kirgisistan. Auch andere Projekte des Unternehmens werden kritisch begleitet, seit die Medien darüber berichteten (u. a. Monitor- ” Mit Kindern Kasse machen”).

Herr Lichtenberger schilderte die Arbeit seines Unternehmens, wie erwartet, durchweg positiv. Auf Fragen zum Stand des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Essen gegen ihn, wollte er jedoch ebenso wenig Stellung nehmen, wie zur laufenden Prüfung des Rechnungsprüfungsamts der Stadt Bochum. Einige Fragen jedoch beantwortete er. So machte er deutlich, dass das Kreisjugendamt vor der Auslandsmaßnahme in Kirgisistan über die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts informiert war.

Hierzu Marie-Luise Streng, Kreistagsabgeordnete der Gruppe FUW/Piraten: „Dies macht es noch unverständlicher, wie diese Maßnahme überhaupt eingeleitet werden konnte. Wir hoffen, dass unser Kreisjugendamt aus diesem Fall gelernt hat. Die Arbeit des Jugendamts, insbesondere im Hinblick aus Auslandsmaßnahmen, werden wir weiter kritisch begleiten und hinterfragen.“

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